Im Zusammenhang mit der Durchführung des Berufsrechts (ÖbVIVO) erstellen die ÖbVI jährlich einen Bericht über ihre Geschäftsführung und reichen ihn bei der oberen Vermessungs- und Katasterbehörde, dem Landesamt für Vermessung- und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo) ein. Dieser Bericht enthält unter anderem Informationen zu Kontaktdaten, Vertreterinformationen, Vermessungsbefugnissen, zu einem gültigen Versicherungsnachweis für hoheitliche Aufgaben und vieles mehr.
Der Prozess der Erfassung und des Austauschs des Geschäftsberichts erfolgte bisher nur in Teilen digital und war verwaltungstechnisch aufwändig. Im Sinne der fortschreitenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sollte dieser Prozess daher modernisiert und als Web-Applikation realisiert werden, um so die Zusammenarbeit zwischen den ÖbVI und dem zuständigen Fachbereich des LVermGeo zu vereinfachen. Für den Zugang durch die ÖbVI sollte die Web-Applikation in ein bestehendes Webportal für externe Kunden (Geodatenserver) integriert werden.
Mit der Umsetzung wurde die Firma cronn gmbH aus Bonn nach Durchführung eines Vergabeverfahrens betraut. Zusammen mit cronn gelang es, einen modernen webbasierten „Online-GSB“ zu erstellen.
Diese neue, vollständig auf Java basierende Lösung versetzt die ÖbVI in die Lage, den Online-GSB über ihren Zugang zum Geodatenserver auszufüllen. Eine Schnittstelle ermöglicht, dass die bereits vorhandenen Informationen aus den verschiedenen Datenbanken und dem automatisierten Geschäftsbuch der Vermessungs- und Katasterverwaltung automatisiert eingelesen werden und die/der ÖbVI diese Daten nur noch abgleichen und im Falle einer aufgetretenen Änderung abändern muss. Während der Bearbeitung können Zwischenstände gespeichert werden, sodass keine komplette Abarbeitung erforderlich ist. Ist der Bericht vollständig ausgefüllt, wird dieser im einheitlichen barrierefreien PDF/A-2u-Format per Mail via Knopfdruck eingereicht. Im Anschluss werden die eingereichten Geschäftsberichte vom LVermGeo als zuständige Dienst- und Fachaufsicht archiviert und entsprechende Änderungen in die Datenbanken übernommen.
Abschließend lässt sich zur Einführung des Online-GSB sagen, dass sowohl die ÖbVI als auch das LVermGeo selbst von dieser Vereinfachung wesentlich profitiert haben. Da die Online-Applikation in diesem Jahr zum ersten Mal angewendet wurde, gibt es natürlich bereits viele Ideen und Verbesserungsvorschläge zu einer Weiterentwicklung des „Online-GSB“. Dabei setzt das LVermGeo wieder auf das bewährte Knowhow der Firma cronn.