Beobachtung von Bodenbewegungen in der Osteifel

Multisensorstationen als zentraler Bestandteil des Überwachungsnetzes Osteifel
Übersicht über die drei Multisensorstationen im Bereich der Osteifel
Nivellement am Wasserhochbehälter in Glees
Multisensorstation Probstei in Buchholz (in den beiden Rohren links und rechts befinden sich die Neigungsmesser / Elektrokasten mit nötiger Technik)
MSS Probstei Buchholz – Veränderungen der Höhe (GNSS) im Jahresverlauf

In Kooperation mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau RLP (LGB) wird zurzeit die Errichtung von insgesamt drei ÜFP-Messpfeilern im Bereich der Osteifel realisiert. Die Verdichtung des bestehenden ÜFP-Feldes (Übergeordnete Lagefestpunkte) in diesem Gebiet ist notwendig, um die Bodenbewegungen und deren Auswirkung auf die amtlichen Vermessungsnetze detaillierter beobachten zu können. Bodenbewegungen können u.a. durch klimatische Veränderungen (z.B. Dürre), vulkanische Aktivitäten oder auch durch Förderung von Bodenschätzen verursacht werden. Um größtmögliche Synergieeffekte zu nutzen, wurde vereinbart, dass das LGB und weitere Forschungseinrichtungen, insbesondere das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) sowie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) diese Messpfeiler zusätzlich zur Überwachung möglicher vulkanischer Aktivitäten in der Osteifel nutzt. Deshalb wurde die Standortwahl und die Konstruktion der Messpfeiler mit allen Projektpartnern im Vorfeld abgestimmt und damit der Grundstein für die Multisensorstationen (MSS) gelegt.

Zwei dieser MSS wurden bereits bei der Probstei Buchholz und auf dem Gelände eines Wasserhochbehälters bei Glees errichtet. Eine weitere MSS ist auf dem Gelände des Flugplatzes Mendig geplant. Diese MSS dienen als Referenz für weitere Beobachtungstationen, die aktuell im Bereich der Osteifel aufgebaut werden.

Bestandteile jeder MSS sind eine permanent registrierende GNSS-Station (GFZ), ein Seismometer (Detektion von Erdbeben, LGB), zwei Tiltmeter (Neigungsmesser, BGR) sowie Wettersensoren (Luftdruck, Temperatur usw.). Das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation  (LVermGeo) ist dabei für die Bestimmung aktueller Höhen- und Schwerewerte und die Sicherungsnetze zuständig. Durch die enge Kooperation mit anderen Behörden und Forschungseinrichtungen können viele verschiedene Messdaten an einem Ort gesammelt und zusammen ausgewertet werden (Stichwort Sensorfusion). Die Daten werden zukünftig in Echtzeit allen Projektpartnern bereitgestellt. Der mittel- bis langfristige Betrieb der Stationen über bestimmte Projektzeiten hinaus, wird durch das LVermGeo gewährleistet.

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