BKG-Präsident Prof. Paul Becker und der Präsident des LVermGeo, Dr.-Ing. Jörg Kurpjuhn, bekräftigten dies in einer Absichtserklärung („Letter of Intent“). Nach der Unterzeichnung hob Kurpjuhn hervor, dass „durch die Zusammenarbeit die jeweils erhobene Fernerkundungsdaten und Erfahrungen genutzt werden können, um die Aktualität der Geobasisdaten und deren Nutzen weiter zu erhöhen“.
Ein Digitaler Zwilling ist die dynamische virtuelle Kopie eines Systems bzw. einer Umgebung, die genauso aussieht und sich genauso verhält wie ihr Gegenstück in der Realität. Im Zusammenwirken von Geobasis- und Geofach-Informationen können beispielsweise raumbezogene Prozesse simuliert und Entwicklungen vorhergesagt werden.
Das Land Rheinland-Pfalz beabsichtigt, in enger Übereinstimmung mit dem beim BKG im Aufbau befindlichen „Digitalen Zwilling Deutschland (DigiZ-DE)“ ein Pendant für Rheinland-Pfalz zu entwickeln. Dabei sollen alle Geobasisinformationen aus dem vermessungstechnischen Raumbezug, dem Liegenschaftskataster und der Geotopographie einbezogen werden. Dieses Pilotvorhaben eines Flächenlandes begleitet das BKG durch Austausch von Wissen und Daten, um insbesondere technische Entwicklungen zu erproben.
Für beide Ämter steht bei dem Projekt ein partnerschaftliches Miteinander im Vordergrund: Das BKG und das LVermGeo stellen sich gegenseitig ihr Wissen und – soweit rechtlich möglich – die vorhandenen und im Rahmen der Zusammenarbeit erhobenen Geodaten (z. B. Laserscans, digitale Orthophotos und Luftbilder) zur Verfügung. Dabei hat die Übertragbarkeit von Lösungen und Konzepten sowie die Entwicklung von Anwendungen eine herausgehobene Bedeutung. Ziel ist das Zusammenwirken der Digitalen Zwillinge Deutschlands und aus Rheinland-Pfalz. Damit soll sich in beiden Fällen ein räumliches, digitales Abbild für das jeweilige Anwendungsszenario ergeben, mit dem sich Situationen analysieren und Zukunftsszenarien durchspielen lassen.