Prüfstrecke für elektrooptische Distanzmessgeräte in Haßloch wurde erneuert

Eine neues Informationsschild, neuer Anstrich der Pfeiler und auf 0,2 Millimeter exakte Koordinaten kennzeichnen die erneuerte Prüfstrecke in Haßloch südlich des Rennplatzes.
Die Prüfstrecke im Blick hatten am Pfeiler Nr. 6 (v.l.n.r.): Dr. Jörg Kurpjuhn (LVermGeo); Günter Möller (VermKA Rheinpfalz), Lothar Lorch (Bürgermeister Haßloch) und Jürgen Seibel (VermKA Rheinpfalz)

In einem Presstermin informierten nun Vertreter der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz über die Bedeutung der Prüfstrecke für das amtliche Vermessungswesen und erinnerten auch an die Errichtung der Prüfstrecke in den 1990er Jahren.

Dabei dankte Präsident Otmar Didinger der Gemeinde Haßloch, die durch Bürgermeister Lothar Lorch sowie den Leiter der Bauverwaltung, Wolfgang Jünger vertreten war, für die Zustimmung zur Einrichtung der Beobachtungspfeiler und für die Nutzungsmöglichkeit dieser Prüfeinrichtung unter nahezu idealen örtlichen Verhältnissen.

Das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo) betreibt im Land Rheinland-Pfalz drei Feldprüfeinrichtungen, jeweils eine in Haßloch, in Weinolsheim und in Polch. Diese dienen der Prüfung, Kalibrierung und Zertifizierung der geodätischen Mess-Systeme, die im amtlichen Vermessungswesen eingesetzt werden.

Um die Richtigkeit der mit den Mess-Systemen ermittelten Strecken und Koordinaten für das amtliche Vermessungswesen im Bereich des Liegenschaftskatasters sicherzustellen, müssen diese in regelmäßigen Abständen – in der Regel alle zwei Jahre oder nach zwischenzeitlich erfolgten Änderungen oder Reparaturen – auf den amtlichen Prüfeinrichtungen des Landes überprüft werden.

Die Prüfstrecke in Haßloch besteht aus sechs exakt in einer Gerade angeordneten Beobachtungspfeilern. Auf dieser Prüfstrecke werden ausschließlich elektrooptische Distanzmessgeräte geprüft. Die Abstände zwischen den Pfeilern sind so gewählt, dass sich insgesamt 15 verschieden lange Strecken zwischen 20,9082 und 460,0035 Meter ergeben. Dabei werden durch den Messtrupp in allen Pfeilerkombinationen beim Auf- und Abbau von Instrument und Reflektor insgesamt 1.461,3 Meter zurückgelegt. Alle Einzelentfernungen sind auf 0,2 Millimeter genau bekannt. Die aktuelle Kalibrierung erfolgte 2015 durch einen Messtrupp des Geodätischen Labors des Instituts für Geodäsie der UniBw München. Zum Einsatz kamen dabei zwei hochpräzise Messinstrumente, eine Industrie-Laserstation Leica TDA 5005 und ein Mekometer ME 5000.

Bei der Anlage von Prüfstrecken kommt es einerseits darauf an, dass geradlinig angeordnete Beobachtungspfeiler in den benötigten Abständen möglich sind und dass andererseits die Prüfmessungen ohne Beeinträchtigung des Straßenverkehrs oder durch diesen erfolgen können. Zugleich sollen die Bodenverhältnisse eine dauerhafte Stabilität der aus rund 2 m³ Stahlbeton bestehenden Pfeiler mit ihren Fundamenten gewährleisten. Die im Jahr 1995 errichtete und im Jahr 2001 um einen sechsten Pfeiler erweiterte Prüfstrecke in Haßloch südlich des Rennplatzes bietet hierzu optimale Bedingungen.

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger wurden nun neue Hinweistafeln angebracht, die den Zweck der Prüfstrecke erläutern und die Koordinaten des ersten Pfeilers angeben. Zugleich erhielten die Pfeiler der Prüfstrecke Haßloch im Frühjahr 2016 einen neuen Anstrich.

Die Prüfstrecke Haßloch wird durch das Vermessungs- und Katasteramt Rheinpfalz betreut. Auf der Prüfstrecke Haßloch werden jährlich durchschnittlich 30 der insgesamt rund 130 für das amtliche Vermessungswesen in Rheinland-Pfalz im Einsatz befindlichen elektrooptischen Distanzmessgeräte überprüft. Dabei handelt sich um Geräte für die Durchführung von Liegenschaftsvermessung der Vermessungs- und Katasterverwaltung und der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure aus der gesamten Pfalz.

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