| Europawoche 2018 - "Wir für Europa"

Über Grenzen hinweg – Korrekturdaten für satellitengestützte Vermessungen

In Zeiten globaler Satellitennavigationssysteme (GNSS) wie dem US-amerikanischen GPS, dem russischen Glonass oder dem europäischen Galileo haben die Vermessungsverwaltungen früh erkannt, dass der Austausch von Daten über Grenzen hinweg erfolgen muss.
Foto einer SAPOS-Antenne

Ein Beispiel für eine schon mehrere Jahre bestehende erfolgreiche und für alle Seiten fruchtbare Kommunikation und Zusammenarbeit europäischer Staaten ist besonders der satellitengestützte Positionierungsdienst SAPOS, der in Rheinland-Pfalz durch das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation (LVermGeo) betrieben wird.

Wegen der Notwendigkeit, im Westen und Süden von Rheinland-Pfalz auch in den Grenzgebieten nach Belgien, Luxemburg und Frankreich einen funktionierenden Korrekturdatendienst anzubieten, wurden schon früh Kontakte zu den Vermessungsverwaltungen dieser Länder aufgenommen. Auch in den rheinland-pfäzischen Nachbarländern wurden nach dem Muster von SAPOS Netzwerke von Referenzstationen aufgebaut, die eine Infrastruktur zur Abgabe von GNSS-Korrekturdaten für Echtzeitdienste (Real Time Kinematik, RTK) bereitstellen. Seit 2004 werden zwischen der Abteilung für Geomatik des Generalsekretariats für öffentliche Dienste (SPW) der Region Wallonien in Belgien und dem LVermGeo Rheinland-Pfalz rund um die Uhr an 365 Tagen Daten für den Betrieb der jeweiligen Referenzstationsnetze (WALCORS in Belgien, SAPOS in Rheinland-Pfalz) ausgetauscht, im Wesentlichen von der belgischen Station St. Vith.

Mit den Kollegen der Luxemburgischen Vermessungs- und Topographieverwaltung (ACT) besteht seit 2008 eine erfolgreiche und reibungslose Zusammenarbeit durch den Austausch der RTK-Daten der dortigen Stationen Troisvierges und Walferdange mit den rheinland-pfälzischen Stationen Prüm und Trier.

Im Süden von Rheinland-Pfalz wird seit 2009 die französische Referenzstation Doncourt-les-Conflens aus dem TERIA-Netz temporär in das SAPOS-Netz einbezogen.

Europäische Kooperation ist für die Vermessungsverwaltungen also kein Fremdwort, sondern seit langem gelebte Partnerschaft auf fachlicher Ebene: „unser“ Beitrag für Europa!

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