Die GGP sind Bestandteil des aus ca. 1.000 GGP bestehenden Geodätischen Grundnetzes (GGN) der Bundesrepublik Deutschland. Das GGN ist die maßgebliche Grundlage des einheitlichen integrierten geodätischen Raumbezugs, der die früher getrennt betrachteten Bezugssysteme Lage, Höhe, Schwere und 3D erstmals zusammenfasst. Die physikalisch definierten Bezugssysteme für Höhe und Schwere und das mathematisch-geometrische 3D-Bezugssystem werden in den Geodätischen Grundnetzpunkten (GGP) unmittelbar miteinander verknüpft (integriert). GGP besitzen millimetergenaue Koordinaten, Höhen und Schwerewerte. Außerdem sind sie Stützpunkte für das AdV-Quasigeoid (AdV - Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland). Es repräsentiert die Höhenbezugsfläche des amtlichen Höhenbezugsrahmens und bildet gleichzeitig das Bindeglied zwischen den amtlichen Bezugssystemen ETRS89, Deutsches Haupthöhennetz (DHHN) und Deutsches Hauptschwerenetz (DHSN).
Die ETRS89-Koordinaten der GGP sind in aufwendigen Messkampagnen durch Langzeit-GNSS-Messungen zu ermitteln. 15 GGP in Rheinland-Pfalz wurden bereits 2008 in einer bundesweiten Messkampagne bestimmt, die restlichen GGP folgen nun in einer landesweiten GGP-Messkampagne. Damit die erforderlichen sehr hohen Genauigkeiten und Zuverlässigkeiten erreicht werden können, führen acht Messtrupps simultane GNSS-Beobachtungen in insgesamt 20 Mess-Sessions von jeweils 24 Stunden Messdauer durch. Für die GGP-Messkampagne 2015 ist eine Gesamtdauer von sieben Wochen vorgesehen.
In einer Auftaktveranstaltung am 19. Februar 2015 kamen die Teilnehmer der Messkampagne im LVermGeo zusammen, um Hintergründe des Projekts zu erläutern, den Projektumfang und -ablauf vorzustellen und die weiteren Schritte zu erörtern.